Vom „Bio-Modell Walsrode“....
Als Öko-Pionier Adolf Hoops (1932-1999) im Jahre 1953 einen Gartenbaubetrieb in der Lüneburger Heide pachtete, um ihn biologisch zu bewirtschaften, konnte er noch nicht ahnen, dass seine Erkenntnisse und Anbauerfahrung zum Thema Bodenfruchtbarkeit und Mischkultur fast 50 Jahre später die Grundlage für den kreislaufbetonten biozyklischen Bio-Anbau in Griechenland bilden würden. Viele Generationen von Auszubildenden und an Neuem interessierte Menschen hatten die Chance, im „Bio-Modell Walsrode“, wie sein Betrieb später von den zahlreichen Besuchern aus Wissenschaft und Praxis genannt wurde, zu erleben, wie die Selbstheilungskräfte der Natur durch Mischkultur, Dauerbegrünung, Hügelbeete und den Einsatz von Heilkräutern beim Aufbau gesunder Humuskreisläufe gezielt gefördert werden können. So gestärkt verleiht das Bodenleben den Pflanzen eine Vitalkraft, die sich kräftigend und gesundheitsfördernd auf den menschlichen Organismus auswirkt. Jahrzehntelange Naturbeobachtung in Verbindung mit den bahnbrechenden Erkenntnissen Hans-Peter Ruschs in Bezug auf die Bedeutung der physiologischen Mikroorganismen eines gesunden Bodens ließen Adolf Hoops in seinen späteren Jahren oft von „Heilnahrung“ oder „Naturkost aus gesunden Kreisläufen zur Gesundung von Natur und Mensch“ sprechen.
...über die Entstehung der Biozyklischen Richtlinien....
Der Kontakt zu Dr. agr. Johannes Eisenbach und dessen Tätigkeit in Griechenland war entscheidend dafür, dass der zentrale Gedanke seiner jahrzehntelangen Arbeit in Praxis, Forschung und Ausbildung des ökologischen Landbaus – nunmehr angepasst auf die Situation unter den klimatischen Bedingungen des Mittelmeerraumes – in Form der „Biozyklischen Leitlinien“ aufgezeichnet und systematisiert wurde. Die 1995 südlich von Kalamata gemeinsam durchgeführten Anbauversuche wurden auch hier Anziehungspunkt von an der biozyklischen Idee im Ökolandbau interessierten Menschen, darunter viele praktische Landwirte, die daraufhin zum Bio-Landbau wechselten, sowie Studenten, Praktikanten und Agraringenieure, die ihre Erfahrungen an der Seite von Adolf Hoops nunmehr an immer mehr aufgeschlossene Bio-Bauern Griechenlands weitergeben. Im Zuge mehrerer gemeinsam mit dem Institut für Oliven- und Gartenbauforschung Kalamata (Zweigstelle der National Agricultural Research Foundation in Athen) durchgeführter Forschungsprojekte konnten die wissenschaftlichen Grundlagen des biozyklischen Anbauverfahrens dokumentiert werden.
...zum biozyklisch-veganen Bio-Betriebsnetz „Panhellenic Biocyclic Vegan Network“
Die während seiner letzten Lebensjahre entstandenen „Biozyklischen Leitlinien für einen kreislaufbetonten Ökolandbau unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse und natürlichen Ökosysteme Griechenlands“ wurden nach 1999 von Dr. agr. Johannes Eisenbach und Arne Hoops (Sohn von Adolf Hoops und viele Jahre Bioland-Vorstand) in den „Biozyklischen Richtlinien“ zusammengefasst und zur Grundlage für eine systematische, an den „Biozyklischen Standards“ ausgerichtete Anbauberatung. Die von Adolf Hoops und Dr. Johannes Eisenbach gesetzten Impulse hatten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Ökolandbaus in Griechenland. Seit 2015 fand der ursprüngliche vegane Grundgedanke, der hinter der "biozyklischen Idee" stand,auch in den Richtlinien seinen Ausdruck. Die nunmehr "Biozyklisch-Veganen Richtlinien" sind die Zertifizierungsgrundlage für landesweit zurzeit ca. 80 kleinbäuerliche Familienbetriebe, die dem Bio-Betriebsnetz „Panhellenic Biocyclic Vegan Network“ angehören.
Der Kauf biozyklisch-veganer Produkte aus Griechenland und Zypern kommt direkt den im Panhellenischen Biozyklisch-Veganen Bio-Betriebsnetz organisierten kleinbäuerlichen Familienbetrieben zugute. Dies ist ein Beitrag zum Erhalt einer gesunden, umweltverträglichen und sozial nachhaltigen Produktionsstruktur in zahlreichen ökologisch wertvollen und sensiblen Regionen Griechenlands und Zyperns.